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   VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646   

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VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646 (https://dejure.org/2014,3080)
VGH Bayern, Entscheidung vom 17.02.2014 - 12 C 13.2646 (https://dejure.org/2014,3080)
VGH Bayern, Entscheidung vom 17. Februar 2014 - 12 C 13.2646 (https://dejure.org/2014,3080)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • openjur.de
  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Kostenerstattungsanspruch bei Konkurrieren von Ansprüchen eines Hilfebedürftigen auf Hilfe zur Erziehung oder Eingliederungshilfe mit Ansprüchen auf Eingliederungshilfe für behinderte junge Menschen; Erstattung der Kosten für die Unterbringung zweier geistig behinderter ...

  • ra.de
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Kostenerstattungsanspruch bei Konkurrieren von Ansprüchen eines Hilfebedürftigen auf Hilfe zur Erziehung oder Eingliederungshilfe mit Ansprüchen auf Eingliederungshilfe für behinderte junge Menschen; Erstattung der Kosten für die Unterbringung zweier geistig behinderter ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Erstattungsanspruch des nachrangig verpflichteten Jugendhilfeträger für die Unterbringung zweier geistig behinderter Kinder in einer Pflegefamilie

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NVwZ-RR 2014, 525
  • FamRZ 2014, 1155
 
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Wird zitiert von ... (17)Neu Zitiert selbst (10)

  • BVerwG, 09.02.2012 - 5 C 3.11

    Bedarf; erzieherischer Bedarf; behinderungsbedingter Bedarf; Behinderung;

    Auszug aus VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646
    Denn der die Hilfeleistung bewilligende Bescheid, in dem sich der mutmaßliche Wille des Klägers als Leistungserbringers widerspiegelt, "vorläufig" zu leisten, entfaltet weder Tatbestands- noch Bindungswirkung für das Erstattungsrechtsverhältnis zwischen den beteiligten Kostenträgern (BVerwG, U.v. 9.2.2012 - 5 C 3.11 - BVerwGE 142, 18 ff. Rn. 15; Roos in von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, Vorbemerkung zu §§ 102-114 Rn. 4).

    Ein Erstattungsanspruch nach dieser Bestimmung setzt damit voraus, dass Leistungspflichten zweier Leistungsträger nebeneinander bestehen und miteinander konkurrieren (vgl. Kunkel JAmt 2007, 17: "Konkurrenz nach Kongruenz"), wobei die Verpflichtung eines der Leistungsträger der Leistungspflicht des anderen nachgehen muss (BVerwG, U.v. 9.2.2012 - 5 C 3.11 - BVerwGE 142, 18 ff. Rn. 26).

    Es muss daher ein sog. negativer Kompetenzkonflikt vorliegen, der nicht besteht, wenn zwei Leistungsträger gegenüber dem Hilfeempfänger gleichermaßen nicht nur vorläufig zur Leistung verpflichtet sind (BVerwG, U.v. 9.2.2012 - 5 C 3.11 - BVerwGE 142, 18 ff. Rn. 16; U.v. 19.10.2011 - 5 C 6.11 - NVwZ-RR 2012, 67 ff. Rn. 7; U.v. 2.3.2006 - 5 C 15.05 - BVerwGE 125, 95 ff. Rn. 12 ff., 16; Seewald in Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, SGB I § 43 Rn. 10; Klattenhoff in Hauck/Noftz, SGB X, § 102 Rn. 9).

    Konkurrieren Leistungsansprüche nach Jugendhilfe- und Sozialhilferecht im Sinne von § 10 Abs. 4 Satz 2 SGB VIII miteinander, sind indes der Träger der Jugendhilfe und der Träger der Sozialhilfe dem Berechtigten gleichermaßen nicht nur vorläufig zur Leistung verpflichtet (BVerwG, U.v. 9.2.2012 - 5 C 13.11 - BVerwGE 142, 18 ff. Rn. 17; U.v. 2.3.2006 - 5 C 15.05 - BVerwGE 125, 95 ff. Rn. 16; U.v. 23.9.1999 - 5 C 26.98 - BVerwGE 109, 325, 330; vgl. hierzu Küfner, JAmt 2007, 8, 10 f. "Nachrangige Leistungspflicht bleibt Leistungspflicht"; Roos in von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, § 102 Rn. 12).

  • VGH Bayern, 11.01.1994 - 12 CE 92.3726
    Auszug aus VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646
    25 Der in § 26a JAG bzw. in Art. 41 Abs. 1 Satz 1 BayKJHG getroffenen Regelung zur vorläufigen Leistungspflicht des Jugendamts hat der Senat bereits mit Beschluss vom 11. Januar 1994 (Az. 12 CE 92.3726, BayVBl 1995, 116 f.) jedenfalls im Anwendungsbereich des § 43 Abs. 1 SGB I bzw. des § 44 BSHG keine Normgeltung beigemessen.

    Eine Kompetenzzuweisung durch Bundesgesetz an die Länder findet sich für diese Rechtsmaterie nicht (vgl. dazu den Beschluss des Senats vom 11.1.1994, BayVBl 1995, 116 zum Verhältnis von § 43 Abs. 1 Satz 2 SGB I zu den vorgenannten landesrechtlichen Bestimmungen).".

  • BVerwG, 02.03.2006 - 5 C 15.05

    A: Annexleistungen, Erstattungsanspruch des Jugendhilfeträgers gegen den Träger

    Auszug aus VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646
    Es muss daher ein sog. negativer Kompetenzkonflikt vorliegen, der nicht besteht, wenn zwei Leistungsträger gegenüber dem Hilfeempfänger gleichermaßen nicht nur vorläufig zur Leistung verpflichtet sind (BVerwG, U.v. 9.2.2012 - 5 C 3.11 - BVerwGE 142, 18 ff. Rn. 16; U.v. 19.10.2011 - 5 C 6.11 - NVwZ-RR 2012, 67 ff. Rn. 7; U.v. 2.3.2006 - 5 C 15.05 - BVerwGE 125, 95 ff. Rn. 12 ff., 16; Seewald in Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, SGB I § 43 Rn. 10; Klattenhoff in Hauck/Noftz, SGB X, § 102 Rn. 9).

    Konkurrieren Leistungsansprüche nach Jugendhilfe- und Sozialhilferecht im Sinne von § 10 Abs. 4 Satz 2 SGB VIII miteinander, sind indes der Träger der Jugendhilfe und der Träger der Sozialhilfe dem Berechtigten gleichermaßen nicht nur vorläufig zur Leistung verpflichtet (BVerwG, U.v. 9.2.2012 - 5 C 13.11 - BVerwGE 142, 18 ff. Rn. 17; U.v. 2.3.2006 - 5 C 15.05 - BVerwGE 125, 95 ff. Rn. 16; U.v. 23.9.1999 - 5 C 26.98 - BVerwGE 109, 325, 330; vgl. hierzu Küfner, JAmt 2007, 8, 10 f. "Nachrangige Leistungspflicht bleibt Leistungspflicht"; Roos in von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, § 102 Rn. 12).

  • VG Ansbach, 19.06.2002 - AN 14 K 01.01948
    Auszug aus VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646
    Dies gilt für den Erstattungsanspruch aus Art. 53 Abs. 1 Satz 3 AGSG wie für denjenigen aus Art. 53 Abs. 2 Satz 1, 2 in Verbindung mit Art. 53 Abs. 1 Satz 3 AGSG gleichermaßen (vgl. VG Ansbach, Gb.v. 19.6.2002 - AN 14 K 01.01948 - juris Rn. 33).

    Ob der Vorrang kompetenzgemäßen Bundesrechts auch für die Regelung in Art. 53 Abs. 2 Satz 1 AGSG, d.h. die vorläufige Pflicht zur Weiterleistung bei "Strittigwerden" der Leistungsart, gilt, bedarf vorliegend keiner Entscheidung (vgl. hierzu VG Ansbach, Gb.v. 19.6.2002 - AN 14 K 01.01948 - juris Rn. 33 und VG Augsburg, U.v. 30.7.2013 - Au 3 K 12.881 - juris Rn. 63 ff., die allein die Leistungspflicht aus Art. 53 Abs. 2 Satz 1 AGSG zum Ausgangspunkt für einen auf § 102 Abs. 1 SGB X gegründeten Erstattungsanspruch machen).

  • VGH Bayern, 29.09.2000 - 12 B 98.3649
    Auszug aus VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646
    Den in Art. 53 Abs. 1 Satz 3 AGSG und Art. 53 Abs. 2 Satz 2 in Verbindung mit Art. 53 Abs. 1 Satz 3 AGSG landesrechtlich normierten Kostenerstattungsansprüchen kommt gegenüber dem bundesrechtlich normierten System der Kostenerstattungsansprüche zwischen unterschiedlichen Sozialleistungsträgern in den §§ 102 ff. Zehntes Buch Sozialgesetzbuch kein eigener Anwendungsbereich mehr zu (Fortführung des Urteils des Senats vom 29.9.2000 - 12 B 98.3649 - juris).

    Mit weiterem Urteil vom 29. September 2000 (Az. 12 B 98.3649 - juris) hat der Senat auch die Kostenerstattungsregelung des Art. 41 Abs. 1 Satz 3 BayKJHG (entspricht Art. 53 Abs. 1 Satz 3 AGSG) aus kompetenziellen Gründen die Geltung abgesprochen:.

  • BVerwG, 18.10.1990 - 5 C 51.86

    Freigabe von Leistungen eines anderen Leistungsträgers, die der Träger der

    Auszug aus VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646
    "Der Bundesgesetzgeber hat im Rahmen seiner konkurrierenden Gesetzgebungszuständigkeit nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 6 GG [ richtig wohl Nr. 7 ] die Erstattungsansprüche der Leistungsträger untereinander in den §§ 102 ff SGB X umfassend und abschließend geregelt (vgl. dazu ausführlich BVerwG vom 18.10.1990, BVerwGE 87, 31/34 mit Hinweis auf BT-Drs. 9/95 vom 13.1.1981, S. 16, 24; ebenso Schellhorn in: von Maydell/Schellhorn, GK-SGB-X, 1984, RdNr. 38 vor §§ 102 bis 114).

    Mit der am 1. Juli 1983 in Kraft getretenen Kostenerstattungsregelung der §§ 102 ff. SGB X (G.v. 4.11.1982 - Sozialgesetzbuch (SGB) - Zusammenarbeit der Leistungsträger und ihre Beziehungen zu Dritten - BGBl I, S. 1450) hat der Bundesgesetzgeber von der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz des Art. 74 Abs. 1 Nr. 7 GG für den Bereich der Erstattungsansprüche zwischen verschiedenen Sozialleistungsträgern abschließend (erschöpfend) Gebrauch gemacht (vgl. BVerwG, U.v. 18.10.1990 - 5 C 51.86 - BVerwGE 87, 31 ff. Rn. 13; Kater in Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, SGB X § 102 Rn. 8 "geschlossene Lösung"; Roos in von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, Vorbemerkung zu §§ 102-114 Rn. 1, 18).

  • BVerwG, 19.10.2011 - 5 C 6.11

    Anspruchsberechtigung; Bedarf; Behinderung; Behinderung, geistige;

    Auszug aus VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646
    Es muss daher ein sog. negativer Kompetenzkonflikt vorliegen, der nicht besteht, wenn zwei Leistungsträger gegenüber dem Hilfeempfänger gleichermaßen nicht nur vorläufig zur Leistung verpflichtet sind (BVerwG, U.v. 9.2.2012 - 5 C 3.11 - BVerwGE 142, 18 ff. Rn. 16; U.v. 19.10.2011 - 5 C 6.11 - NVwZ-RR 2012, 67 ff. Rn. 7; U.v. 2.3.2006 - 5 C 15.05 - BVerwGE 125, 95 ff. Rn. 12 ff., 16; Seewald in Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, SGB I § 43 Rn. 10; Klattenhoff in Hauck/Noftz, SGB X, § 102 Rn. 9).
  • VG Augsburg, 30.07.2013 - Au 3 K 12.881

    Erstattungsanspruch; seelische Behinderung (verneint); Teilhabebeeinträchtigung

    Auszug aus VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646
    Ob der Vorrang kompetenzgemäßen Bundesrechts auch für die Regelung in Art. 53 Abs. 2 Satz 1 AGSG, d.h. die vorläufige Pflicht zur Weiterleistung bei "Strittigwerden" der Leistungsart, gilt, bedarf vorliegend keiner Entscheidung (vgl. hierzu VG Ansbach, Gb.v. 19.6.2002 - AN 14 K 01.01948 - juris Rn. 33 und VG Augsburg, U.v. 30.7.2013 - Au 3 K 12.881 - juris Rn. 63 ff., die allein die Leistungspflicht aus Art. 53 Abs. 2 Satz 1 AGSG zum Ausgangspunkt für einen auf § 102 Abs. 1 SGB X gegründeten Erstattungsanspruch machen).
  • BVerfG, 10.02.2004 - 2 BvR 834/02

    Landesrechtlich geregelte Straftäterunterbringung (so genannte nachträgliche

    Auszug aus VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646
    Gleichwohl erlassenes Landesrecht ist daher nichtig und folglich auch ohne inhaltlichen Widerspruch zwischen Bundes- und Landesrecht nicht anzuwenden (BVerfGE 102, 89 [115]; 109, 190 [230]).
  • BVerwG, 23.09.1999 - 5 C 26.98

    Hilfe für junge Volljährige; Junge Volljährige, Hilfe für -; Vor- und Nachrang

    Auszug aus VGH Bayern, 17.02.2014 - 12 C 13.2646
    Konkurrieren Leistungsansprüche nach Jugendhilfe- und Sozialhilferecht im Sinne von § 10 Abs. 4 Satz 2 SGB VIII miteinander, sind indes der Träger der Jugendhilfe und der Träger der Sozialhilfe dem Berechtigten gleichermaßen nicht nur vorläufig zur Leistung verpflichtet (BVerwG, U.v. 9.2.2012 - 5 C 13.11 - BVerwGE 142, 18 ff. Rn. 17; U.v. 2.3.2006 - 5 C 15.05 - BVerwGE 125, 95 ff. Rn. 16; U.v. 23.9.1999 - 5 C 26.98 - BVerwGE 109, 325, 330; vgl. hierzu Küfner, JAmt 2007, 8, 10 f. "Nachrangige Leistungspflicht bleibt Leistungspflicht"; Roos in von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, § 102 Rn. 12).
  • VG München, 24.04.2020 - M 18 E 19.2711

    Anspruch auf Bewilligung von Hilfe für junge Volljährige in Form der

    Konkurrieren Leistungsansprüche nach Jugendhilfe- und Sozialhilferecht (bzw. seit 1.1.2020: Eingliederungshilferecht nach dem SGB IX) im Sinne von § 10 Abs. 4 Satz 2 SGB VIII miteinander, sind also der Träger der Jugendhilfe und der Träger der Sozialhilfe (bzw. seit 1.1.2020: der sonstige Träger der Eingliederungshilfe) dem Berechtigten gleichermaßen nicht nur vorläufig zur Leistung verpflichtet (stRspr des BVerwG, vgl. nur BVerwG, U.v. 23.9.1999 - 5 C 26/98 - juris Rn. 14; U.v. 9.2.2012, 5 C 3/11 - juris Rn. 17; BayVGH, B.v. 17.2.2014 - 12 C 13.2646 - juris Rn. 18; B.v. 24.2.2014 - 12 ZB 12.715 - juris Rn. 26; SächsOVG, U.v. 25.11.2014 - 1 A 742/12 - juris Rn. 17; VG Greifswald, B.v. 17.1.2014 - 2 B 1179/13 - juris Rn. 8; VG Lüneburg, U.v. 10.4.2018 - 4 A 443/16 - juris Rn. 34).

    1.2.2 Unabhängig von der Frage der Anwendbarkeit der Regelungen in Art. 53 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 Satz 1 AGSG - sei es in Bezug auf einen allgemein bestehenden möglichen bundesgesetzlichen Anwendungsvorrang, sei es in der konkreten Fallvariante (vgl. BayVGH, B.v. 24.2.2014 - 12 ZB 12.715 - juris Rn. 27, B.v. 17.2.2014 - 12 C 13.2646 - juris Rn. 27 a.E.) - würden auch diese Regelungen ausschließlich zu einer (vorläufigen) Verpflichtung des Antragsgegners führen.

  • VGH Bayern, 24.02.2014 - 12 ZB 12.715

    Kostenerstattung zwischen dem Jugendhilfeträger und dem Sozialhilfeträger bei

    Denn die verschiedenen, an den jeweils Berechtigten gerichteten Bewilligungsbescheide, die den mutmaßlichen Willen des Klägers zur "vorläufigen" Leistung zum Ausdruck bringen sollen, entfalten für das Erstattungsverhältnis zwischen ihm und dem Beklagten weder Tatbestands- noch Bindungswirkung (vgl. BVerwG, U.v. 9.2.2012 - 5 C 3.11 - BVerwGE 142, 18 ff. Rn. 15; BayVGH, B.v. 17.2.2014 - 12 C 13.2646; zur Unterscheidung zwischen Außen- und Innenverhältnis in Fällen des § 14 SGB IX vgl. LSG Nordrhein-Westfalen, U.v. 28.1.2013 - L 20 SO 170/11 - juris Rn. 38).

    Hinzu kommt, dass die Voraussetzungen einer gesetzlichen Verpflichtung zur vorläufigen Leistung, die der Kläger und möglicherweise auch das Verwaltungsgericht in Art. 53 Abs. 2 Satz 1 AGSG verortet sehen, ungeachtet des Geltungsumfangs dieser Norm im Allgemeinen (vgl. hierzu ausführlich BayVGH, B.v. 17.2.2014 - 12 C 13.2646) im konkreten Fall nicht gegeben sind.

    Auf die Frage, ob Art. 53 Abs. 2 Satz 2 in Verbindung mit Art. 53 Abs. 1 Satz 3 AGSG angesichts der systematisch abschließenden bundesgesetzlichen Regelung von Kostenerstattungsansprüchen zwischen Sozialleistungsträgern in den §§ 102 ff. SGB X noch ein Anwendungsbereich verbleibt, kommt es daher vorliegend nicht entscheidungserheblich an (vgl. hierzu ausführlich und mit weiteren Nachweisen BayVGH, B.v. 17.2.2014 - 12 C 13.2646).

  • VG Saarlouis, 24.04.2017 - 3 K 1137/16

    Jugendhilferecht: Anspruch auf die Erstattung der Kosten für eine

    Anders als von der Klägerin angenommen scheidet in der Konstellation des § 10 Abs. 4 S. 1 SGB VIII eine vorläufige Leistungserbringung i. S. d. § 102 SGB X und damit ein Anspruch aus dieser Norm systemimmanent aus.(Vgl. BayVGH, B. vom 17. Februar 2014 - 12 C 13.2646 -, Rn 18, juris; VG des Saarlandes, Gerichtsbescheid v. 03.04.2017, 3 K 2311/16 (nicht rechtskräftig) m. w. N.).

    Der die Hilfeleistung bewilligende Bescheid entfaltet aber weder Tatbestands- noch Bindungswirkung für das Erstattungsrechtsverhältnis zwischen den beteiligten Kostenträgern.(BVerwG, U. v. 09.02.2012 - 5 C 3.11 - BVerwGE 142, 18 ff., Rn 15; BayVGH, B. vom 17. Februar 2014 - 12 C 13.2646 -, Rn 16; Roos, in: von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, Vorbemerkung zu §§ 102-114 Rn 4.) Im Erstattungsverfahren ist vielmehr selbständig zu prüfen, ob der Leistungsträger, der Kostenerstattung begehrt, nach den für ihn geltenden Rechtsvorschriften materiell-rechtlich eine vorläufige Leistung erbracht hat.

    Dies ist bei einer Konstellation wie der vorliegenden, in der der leistungsberechtigte Hilfeempfänger sowohl einen jugendhilferechtlichen Anspruch aus § 35a SGB XIII als auch einen sozialhilferechtlichen Anspruch aus §§ 53, 54 SGB XII auf Eingliederungshilfe besitzt (dazu unter d. ), und in der sich die Klägerin selbst auf die Regelung in § 10 Abs. 4 S. 1 SGB VIII beruft(Vgl. z.B. Bl. 4 der Akte und Bl. 22, 28 der Verwaltungsunterlagen der Klägerin.), deren Wortlaut ausdrücklich von einem Vor- und Nachrang zweier nebeneinander bestehender Pflichten ausgeht, nicht der Fall.(Vgl. BayVGH, B. vom 17. Februar 2014 - 12 C 13.2646 -, Rn 16.) Die Klägerin hätte die Begründung ihrer Zuständigkeit nur durch eine Weiterleitung des Antrags binnen der Zwei-Wochen-Frist bzw. unverzüglich nach deren Ablauf gem. § 14 Abs. 1 S. 1 SGB IX verhindern können.(Stähr in: Hauck/Noftz, SGB, 05/15, § 35a SGB VIII, Rn 66a.) Dies hat sie indes nicht getan, sondern nach Abschluss ihrer über zwei Wochen andauernden Zuständigkeitsprüfung als aus ihrer Sicht nachrangig verpflichtete Leistungsträgerin gem. §§ 53, 54 SGB XII eine eigene Leistung gegenüber dem Hilfeempfänger und damit gerade keine vorläufige Leistung erbracht.(Vgl. BayVGH, B. vom 17. Februar 2014 - 12 C 13.2646 -, Rn 18; Roos in von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, § 102 Rn 12; Seewald in Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, SGB 1, § 43 Rn 20; Klattenhoff in Hauck/Noftz, SGB X, § 102 Rn 9.) Anders als beim Vorliegen zweier nebeneinander bestehender und miteinander konkurrierender Leistungspflichten, die für das Erstattungsverhältnis die Frage nach dem Vor- bzw. Nachrang einer dieser beiden Pflichten aufwirft, setzt eine vorläufige Leistung eines Sozialleistungsträgers i. S. d. § 102 SGB X voraus, dass ein Leistungsanspruch nur gegen einen Leistungsträger besteht, zwischen mehreren Leistungsträgern aber streitig ist, wer zur Leistung verpflichtet ist.(Vgl. BayVGH, B. vom 17. Februar 2014 - 12 C 13.2646 - juris, Rn 18; Kater in Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, SGB X, § 104 Rn 4, Roos in von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, § 104 Rn 5.) Ein solcher negativer Kompetenzkonflikt besteht aber nicht, wenn wie hier Leistungsansprüche nach Jugend- und Sozialhilferecht im Sinne von § 10 Abs. 4 SGB VIII miteinander konkurrieren und die Träger der Jugend- und Sozialhilfe gegenüber dem Berechtigten gleichermaßen - und nicht nur vorläufig - zur Leistung verpflichtet sind.(BVerwG, U. v. 9.2.2012, - 5 C 13.11- BVerwGE 142, 18 ff., Rn 16 f.; U. v. 19.10.2011 - 5 C 6.11 - NVwZ-RR 2012, 67 ff., Rn 7; U. v. 2.3.2006 - 5 C 15.05 - BVerwGE 125, 95 ff., Rn 12 ff., 16; U. v. 23.9.1999 - 5 C 26.98 - BVerwGE 109, 325, 330; BayVGH, B. vom 17. Februar 2014 - 12 C 13.2646 - juris, Rn 18; Roes in von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, § 102 Rn 12; Seewald, in: Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, SGB 1, § 43 Rn 10; Klattenhoff, in: Hauck/Noftz, SGB X, § 102 Rn 9.).

  • VG Saarlouis, 11.04.2017 - 3 K 1205/16

    Jugendhilferecht: Erstattung der Kosten für einen Integrationshelfer; Anspruch

    Ein Kostenerstattungsanspruch kann in diesen Fällen nicht auf § 102 Abs. 1 SGB X gestützt werden.(Vgl. BayVGH, B. v. 17. Februar 2014 - 12 C 13.2646 -, Rn. 18, juris; VG des Saarlandes, Gerichtsbescheid v. 03.04.2017, 3 K 2311/16 (nicht rechtskräftig).).
  • VG Saarlouis, 03.04.2017 - 3 K 2311/16

    Erstattungsanspruch des gem. § 10 Abs. 4 S. 1 SGB VIII nachrangig verpflichteten

    Erfüllt der aus seiner Sicht nachrangig verpflichtete Leistungsträger - wie hier die Klägerin - die Leistungspflicht gegenüber dem Hilfeempfänger, erbringt er gerade keine vorläufige Leistung.(Vgl. Roes, in: von Wuiffen /Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, § 102 Rn. 12; Seewald, in: Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, SGB 1, § 43 Rn. 20; Klattenhoff, in: Hauck/Noftz, SGB X, § 102 Rn. 9.) Anders als beim Vorliegen zweier nebeneinander bestehender und miteinander konkurrierender Leistungspflichten, das für das Erstattungsverhältnis die Frage nach dem Vor- bzw. Nachrang einer dieser beiden Pflichten aufwirft, setzt eine vorläufige Leistung eines Sozialleistungsträgers i. S. d. § 102 SGB X voraus, dass ein Leistungsanspruch nur gegen einen Leistungsträger besteht, zwischen den Leistungsträgern aber streitig ist, wer zur Leistung verpflichtet ist.(Zur diesbezüglichen Abgrenzung von § 102 SGB X und § 104 SGB X vgl. Kater, in: Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, SGB X, § 104 Rn. 4, Roes, in: von Wuiffen /Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, § 104 Rn. 5.) Es muss daher ein sog. negativer Kompetenzkonflikt vorliegen, der nicht besteht, wenn zwei Leistungsträger gegenüber dem Hilfeempfänger gleichermaßen nicht nur vorläufig zur Leistung verpflichtet sind.(BVerwG, U. v. 9.2.2012-5 C 3.11 - BVerwGE 142, 18ff. Rn. 16; U. v. 19.10.2011 - 5 C 6.11 - NVwZ-RR 2012, 67 ff. Rn. 7; U.v. 2.3.2006 - 5 C 15.05 - BVerwGE 125, 95 ff. Rn. 12 ff., 16; Seewald in Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, SGB 1§ 43 Rn. 10; Klattenhoff, in: Hauck/Noftz, SGB X, § 102 Rn. 9.) Konkurrieren aber - wie hier - Leistungsansprüche nach Jugendhilfe- und Sozialhilferecht im Sinne von § 10 Abs. 4 SGB VIII miteinander, so sind der Träger der Jugendhilfe und der Träger der Sozialhilfe dem Berechtigten gleichermaßen nicht nur vorläufig zur Leistung verpflichtet.(BVerwG, U. v. 9.2.2012 - 5 C 13.11; U. v. 2.3.2006 - 5 C 15.05; U. v. 23.9.1999 - 5 C 26.98 - juris; vgl. Küfner, JAmt 2007, 8, 10 f.; "Nachrangige Leistungspflicht bleibt Leistungspflicht": Roes, in: von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Aufl. 2014, § 102 Rn. 12.) Damit scheidet in der Konstellation des § 10 Abs. 4 S. 1 SGB VIII eine vorläufige Leistungserbringung systemimmanent aus.(Vgl. BayVGH, B. v. 17.02.2014 - 12 C 13.2646 - juris, Rn 18 zu Rangstreitigkeiten im Rahmen von § 10 Abs. 4 S. 2 SGB VIII.).
  • VGH Bayern, 12.08.2014 - 12 B 14.805

    Kostenerstattungsanspruch aus § 89c SGB VIII trotz möglicher vorrangiger

    BVerwG, U.v. 23.9.1999 - 5 C 26/98 -, BVerwGE 109, 325; B.v. 22.5.2008 - 5 B 203/07 -, JAmt 2008, 438; BayVGH, B.v. 17.2.2014 - 12 C 13.2646 - juris, Rn. 18; B.v. 24.2.2014 - 12 ZB 12.715 - juris, Rn. 25; OVG Lüneburg, U.v. 25.7.2007 - 4 LB 90/07 - juris, Rn. 47 ff.; VG Ansbach, U.v. 29.7.2010 - AN 14 K 08.00789 - juris, Rn. 48 ff.; VG Aachen, U.v. 25.2.2010 - 1 K 2415/08 - juris, Rn. 19 f.; ebenso Kunkel/Pattar, in: Kunkel, LPK-SGB VIII, 5. Aufl. 2014, § 89c Rn. 5 m.w.N.).
  • VGH Bayern, 13.05.2019 - 12 BV 18.2142

    Keine Heranziehung zu einem Kostenbeitrag bei einer Jugendhilfeleistung bei

    Davon geht das Verwaltungsgericht zwar zunächst zutreffend aus, übersieht dann jedoch, dass in einem solchen Fall die Vorschriften im Vor-/Nachrangverhältnis der Leistungspflichten zum Tragen kommen mit der Folge, dass eine vorläufige Leistungserbringung durch einen der Leistungsträger ausscheidet (vgl. hierzu BayVGH, B.v. 17.2.2014 - 12 C 13.2646 -, juris).
  • SG Augsburg, 11.01.2024 - S 6 SO 155/22

    Eingliederungshilferecht, Eingliederungshilfeleistung, Eingliederungshilfe für

    Denn die Bewilligungsbescheide entfalten für das nachfolgende Erstattungsverhältnis weder Tatbestands- noch Bindungswirkung (vgl. BVerwG, Urteil vom 09.02.2012 - 5 C 3.11 - Beschluss vom 17.02.2014 - 12 C 13.2646 - sowie zur Unterscheidung zwischen Außen- und Innenverhältnis in Fällen des § 14 SGB IX LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 28.01.2013 - L 20 SO 170/11 -).
  • VG München, 14.02.2024 - M 18 E 23.5867

    Akteneinsicht, Anordnungsgrund, Beistandschaft, Unterhaltsverfahren vor dem

    Maßgeblich für die Frage des Rechtsweges ist wiederum der Streitgegenstand, also der prozessuale Anspruch, der durch den zur Begründung vorgetragenen tatsächlichen Lebenssachverhalt näher bestimmt wird (BayVGH, B.v. 17.2.2014 - 12 C 13.2646 - juris Rn. 14; Wöckel in: Eyermann, VwGO-Kommentar, 16. Auflage 2022, § 40 Rn. 31).
  • VG Augsburg, 28.07.2015 - Au 3 K 15.687

    Erstattungsanspruch; Eingliederungshilfe; Mehrfachbehinderung; Vorrang-,

    Strittig ist also nicht die Leistungspflicht gegenüber dem Hilfeempfänger, sondern vielmehr das Vor- oder Nachrangverhältnis; demnach scheidet auch eine vorläufige Leistungserbringung des Klägers nach Art. 53 Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes zur Ausführung der Sozialgesetze (AGSG) - unabhängig davon, dass angesichts der systematisch abschließenden bundesgesetzlichen Regelung der Kostenerstattungsansprüche nach §§ 102 ff. SGB X den landesrechtlich normierten Kostenerstattungsansprüchen kein eigener Anwendungsbereich mehr zukommt - aus (vgl. BayVGH, B.v. 17.2.2014 - 12 C 13.2646 - EuG 2014, 405).
  • VG Würzburg, 21.06.2016 - W 3 K 15.1023

    Kostentragung für Eingliederungshilfe wegen drohender seelischer Behinderung

  • VG München, 08.06.2022 - M 18 K 17.4961

    Kostenerstattung, Betreuung in Eltern-Kind-Einrichtung, Mutter mit geistiger

  • LSG Bayern, 07.07.2022 - L 8 SO 109/22

    Erstattung von Jugendhilfeleistungen

  • VG München, 22.02.2017 - M 18 K 15.1386

    Zur Wirksamkeit eines öffentlich-rechtlichen Vertrags

  • VG Würzburg, 21.03.2016 - W 3 K 15.1023

    Kostentragung für Eingliederungshilfe wegen drohender seelischer Behinderung

  • VG München, 25.11.2015 - M 18 K 15.4436

    Unzulässigkeit des Verwaltungsrechtswegs in Angelegenheiten der Sozialhilfe

  • VG Bayreuth, 17.03.2014 - B 3 K 13.114

    Verweisungsbeschluss, Verwaltungsrechtsweg, Sozialgerichtsbarkeit, Zulässigkeit,

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